In den 1980er Jahren habe ich auf den Hof meines Mannes, den Buchenhof in Frankenhardt, eingeheiratet. Mein Mann war schon damals sehr ökologisch orientiert. Bei einer Felderbegehung auf dem Hof Fritz Strempfer in Weckelweiler Anfang 1985 waren wir beide tief beeindruckt von diesem „Bauernrebell“ und seiner bio-dynamischen Anbaumethode. Spontan beschlossen wir, auch unseren Hof auf Biodynamik umzustellen.
Seit 1950 hat Fritz Strempfer lange im Voraus erkannt, welche Folgen der massive Einsatz von Düngemittel und Pestiziden für unsere Landwirtschaft hat. Unentwegt kämpfte er für eine bäuerliche Landwirtschaft, die den Menschen gesunde Nahrungsmittel gibt, und gleichzeitig eine gesunde Natur, besonders gesunde Böden, erhält.
Fritz Strempfer und auch Else Wolz waren uns von Anfang an, als die Biobetriebe noch eine kleine Minderheit waren, sehr verbunden, sie standen uns mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung zur Seite.
Dies brachte uns auch seiner, von ihm gegründeten Bauernschule Hohenlohe näher. Ich wurde 1988 für 5 Jahre 2. Vorsitzende und danach 9 Jahre 1. Vorsitzende. Diese lange Zeit der Zusammenarbeit mit Fritz Strempfer und seiner Bauernschule veranlassen mich als 1. Vorsitzende in der neu gegründeten Fritz-Strempfer-Bauernschule in Kirchberg, die Arbeit in seinem Sinne und auf zeitgemäße Art weiterzuführen. Bäuerliche Betriebe und Öffentlichkeit vom biologischen Anbau zu überzeugen und die Akzeptanz der Bio-Landwirtschaft weiter zu stärken. Mit dem Namen der neuen Bauernschule wollen wir bewusst Fritz Strempfers Lebenswerk fortführen.
Jahrgang 1977, aufgewachsen in Langenbeutingen
3 Kinder, Landwirt auf dem Rimmlingshof
Ich bin auf einem konventionellen Bauernhof aufgewachsen. Nach dem Studium der Agrarwissenschaft in Nürtingen und Auslandsaufenthalten in Honduras und Spanien habe ich mich mehr und mehr für die Entwicklungszusammenarbeit und das Thema Gerechtigkeit in der Landwirtschaft interessiert. Nach beruflichen Stationen im Export und bei einem Biolandbetrieb am Bodensee folgte der Master of Science für Tropische Landwirtschaft in Hohenheim.
Zur Biolandwirtschaft bin ich durch die Beschäftigung mit dem Menschenrecht, sich zu ernähren, und der Arbeit im Vorstand der Menschenrechtsorganisation FIAN gekommen. 2006 haben wir den elterlichen Betrieb dann auf Bioland umgestellt. Der Rimmlingshof ist heute überwiegend ein Milchviehbetrieb. 2019 folgte die Umstellung auf Demeter.
Mein Vater hat 1973 an einem Grundkurs von Fritz Strempfers Bauernschule in Weckelweiler teilgenommen. Fritz Strempfer bin ich leider nicht persönlich begegnet. Aber ich schätze seine Arbeit sehr, und bin dankbar für das, was er und seine Mitstreiter geleistet haben. Sie waren richtige Vorreiter, hatten Weitblick und Standfestigkeit. Mir ist erst im Nachhinein bewusst geworden, wie prägend Fritz Strempfer für die landwirtschaftliche Entwicklung der Region gewesen ist.
Luise Wirsching, Jahrgang 1947, ist eine Hohenloher Bäuerin und Obstbaumexpertin aus Spielbach. Erlernt hat sie die Kunst des Obstbaumschneidens zunächst von ihrem Vater. Dieser Erfahrungsschatz wird in den Bauersfamilien von Generation zu Generation weitergegeben. Im Winter 2013 hat Luise, die ausschließlich mit ihrem Vornamen angesprochen werden will und alle duzt, ihr gesammeltes Wissen zusammengeschrieben. Diesen großen Erfahrungsschatz gibt sie in ihren unkonventionellen Obstbaumkursen an der Fritz-Strempfer-Bauernschule in Theorie und Praxis weiter. Wie werden junge Obstbäume vorbereitet zum Anpflanzen? Was ist bei Pflanzenschnitt, Windrichtung, Sortenwahl, Schutz vor Schädlingen, Düngung – am besten keine, sagt Luise – und Erziehungsschnitt zu beachten, damit sich die freistehenden Hochstämme mit gut zehn Metern Abstand am besten entwickeln können und eine reiche Ernte einbringen? Neben dem ökologischen Streuobstanbau mit autochthonen heimischen Sorten sind Hohenloher Brauchtumspflege und Volksmusik ihre Passionen.
Mein Name ist Andre Hutzenlaub und ich bin im Fischachtal am Rande von Hohenlohe aufgewachsen. Die Begeisterung zur Landwirtschaft hat mich dazu bewogen, Agrarwissenschaften in Hohenheim zu studieren. Nach meinem Studiengang im Jahr 2014 war ich knapp zwei Jahre in der Landwirtschaftsverwaltung tätig. Danach folgt bis heute eine Tätigkeit beim landwirtschaftlichen Beratungsdienst SHA e.V. als Landwirtschaftlicher Berater. Schwerpunkt ist die ökologische betriebswirtschaftliche und produktionstechnische Beratung landwirtschaftlicher Betriebe. Neben der Tätigkeit als landwirtschaftlicher Berater bewirtschaften wir zuhause einen Bioland Betrieb. Diesen habe ich 2019 übernommen und entwickle den Betrieb stets in Richtung Direktvermarktung von Gemüse und Fleisch weiter. Eine regionale und nachhaltige Vermarktungsstruktur ist ein wichtiger Baustein unserer Region. Als Vorstand der Regionalen Erzeugergemeinschaft Hohenloher Lamm ist es mir ein Anliegen, diese zu stärken und weiter zu entwickeln. Bei der Fritz-Strempfer-Bauernschule möchte ich mein Wissen und mein Netzwerk einbringen für die Förderung der ökologischen Landwirtschaft in der Region Hohenlohe nach dem Vorbild des Pioniers Fritz Strempfer.
Sebastian Bühler, Marianne Holz, Michael Köttner, Bernulf Schlauch und Klaus Süpple.